Donnerstag, 7. Oktober 2021

Triathlon Europameisterschaften Valencia 2021

Das letzte Mal bin ich 2015 an einer Triathlon-EM über die Sprint- und Olympische-Distanz gestartet. Dieses Jahr starteten Salomé und ich an der EM in Valencia, am Samstag über die Sprint-Distanz und am Sonntag über die Olympische-Distanz. Bei meinen anderen Starts im Jahr 2014 in Kitzbühel und im 2015 in Genf war es bisher so, dass der Sprinttriathlon jeweils am Freitag und der Olympische am Sonntag stattfand. Somit hatte man sonst 24h mehr Zeit für die Erholung. Wegen des Corona-Virus war lange Zeit nicht klar, ob wir tatsächlich nach Spanien reisen könnten. Deshalb buchten wir erste eine Woche vor Abreise unseren Aufenthalt und den Flug mit Transfer. Der Plan wäre gewesen am Donnerstag hin zu fliegen und am Montagmittag wieder zurück. Leider war es nicht möglich bei Swiss die Fahrradkoffer direkt bei der Buchung anzugeben. Deshalb meldeten wir uns direkt danach beim Kundencenter per Mail. Am Dienstag hatten wir immer noch keine Bestätigung und wir wurden etwas unruhig. Nach dem ersten Anruf am Morgen um 8:00Uhr begann die Odyssee. Uns wurde mitgeteilt, dass es nicht möglich war die Koffer mitzunehmen. Ganze 27 Anrufe später war es um 19:00 Abends doch noch geschafft. Wir würden  am Freitagmittag hin und am Montagabend wieder zurück fliegen. Am Mittwoch duften wir noch zweimal anrufen, da jetzt plötzlich Salomé zwei Radkoffer beim Rückflug reserviert hatte... Und natürlich mussten wir alleine für das umbuchen 700CHF zusätzlich zahlen (ohne die Radkoffer). Irgendwann waren wir einfach nur noch froh, das Ganze geschafft zu haben. Aber die ganzen Formulare für Ein-, Rückreise und den Wettkampf kamen dann noch am Donnerstag. Auch das haben wir hinter uns gebracht. Und so befanden wir uns am Freitag im Flugzeug nach Valencia. Um 17:00 waren wir im Appartment und hatten unsere beiden Fahrräder fertig zusammen gebaut. Nun durften wir die Startunterlagen für die beiden Triathlons abholen gehen. Zum Glück war das Eventgelände nur 400m entfernt. Auf dem Rückweg gingen wir noch kurz einkaufen und danach machten wir alles für den morgigen Tag bereit. Nach dem kochen konnten wir uns endlich ausruhen. Am Samstag läutete dann um 4:45 bereits der Wecker und wir assen unser Porridge. Die Stimmung um 6:00Uhr am Hafen von Valencia war wirklich toll und ich freute mich auf den Wettkampf. Um 8:00 fiel dann der Startschuss und auf den 750m schwimmen gelang mir gefühlt ein richtig gutes Schwimmen. Ich kam nah an der Spitze aus dem Wasser und konnte mit dem Rad bis auf den 2. Rang vorfahren. Auf der zweiten von zwei Radrunden, nach ca. 14 der 20km geschah es dann allerdings. Ein belgischer Fahrer überholte mich direkt vor einem Kreisverkehr und verbremste sich vor mir. Ich konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen aber musste allerdings auf den 10cm hohen Kreisel springen der voller Palmen war. Einen Sturz konnte ich knapp verhindern. Nachdem ich vom Fahrrad gestiegen war, ging ich vom Kreisel runter und fuhr mit viel Adrenalin in mir weiter. Bis ich einige Meter später feststellen musste, dass mein Hinterrad defekt war. Nochmals musste ich anhalten und dieses neu richten. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, das Rennen war für mich gelaufen. Ich fuhr zunächst weiter und musste nochmals anhalten um etwas zu beheben. Eigentlich wollte ich aufgeben, aber danach entschied ich locker zu Ende zu fahren um mein Fahrrad zu prüfen und die 5km locker zu laufen als Warm-up für den Tag darauf. So konnte ich auf der Laufstrecke Salomé immer wieder anfeuern, die mich sogar noch überholte und Vize-Europameisterin wurde! :D Im Anschluss an das Rennen freuten wir uns sehr über das tolle Resultat von Salomé und holten dann unsere Fahrräder um uns so viel wie möglich zu erholen für die olympische Distanz am nächsten Tag. 




Der Sonntag begann gleich wie der Samstag und ich freute mich heute alles zu geben. Das Schwimmen gelang mir leider nicht mehr so gut und ich lag schon ein wenig zurück. Allerdings konnte ich die zweitschnellste Radzeit fahren und so einige Zeit gutmachen. Es gelang mir ein solider Lauf mit einem 3:33min/km-Schnitt. Vor einem Jahr wäre ich sehr zufrieden mit dieser Zeit gewesen, aber ich wusste an einem super Tag, wären schon noch ein paar Sekunden drin gelegen. So verlor ich keinen Platz mehr aber konnte in meiner Kategorie auch nichts mehr gut machen. Overall wurde ich 11. und 5. in meiner Altersklasse. Mein mit Abstand bestes Resultat bisher an einer EM. Salomé wurde nochmals 2., so toll!!! Es war ein schöner Saisonabschluss und eine wertvolle Erfahrung!







Zuhause habe ich noch eine kleine Analyse meiner bisher drei olympischen EM Triathlons gemacht. Auf der Grafik unten sieht man in gelben Balken meine prozentuale Abweichung zum Europameister, welche jedes Mal weniger wurde (dieses Jahr noch knapp 4:30min). In Blau, Grün und Rot ist die Abweichung zur jeweiligen Bestzeit in der Disziplin. Ausser im Jahr 2015 beim Schwimmen wird auch dort die Differenz zu den Besten immer wie weniger. Alles in allem eine sehr positive Tendenz. 



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