Montag, 16. Dezember 2019

Saisonrückblick 2019

Seit rund zwei Wochen laufen bereits wieder die Vorbereitungen für die Saison 2020, dennoch würde ich gerne einen Rückblick der vergangenen Saison schreiben. Vor einem Jahr hätte ich niemals gedacht, was alles geschehen würde im Jahr 2019. Die Entscheidung mein Coaching mit Salomé selber zu übernehmen war ein grosses Abenteuer und macht mir unheimlich Spass! Das ist das erste Fazit, welches ich von dieser Saison ziehen möchte. Der Aufwand ist zwar nicht zu unterschätzen, aber was man über sich selbst lernt und die Leistungsveränderung (ob positiv oder negativ) nach jedem Block zu sehen war extrem interessant. Auch haben wir begonnen den täglichen HRV und Ruhepuls teilweise zu betrachten und gegebenenfalls das Training anzupassen. Auch wenn man sich nicht sicher sein kann, habe ich das Gefühl, dass ich mich so bereits zwei Mal vor einer Erkältung retten konnte. 

Nun zum sportlichen Teil des Jahres 2019. Die Triathlonsaison begann für mich mit dem Rheinfelden Triathlon. Die Distanz war etwas kürzer als die olympische und geschwommen wurde im Freibad mit einem Intervallstart. Speziell dieses Jahr war, am Vortag hatte es noch geschneit und für den Wettkampfmorgen waren unter 5°C gemeldet. Dementsprechend neutralisierte der Veranstalter die erste Wechselzone und man hatte so 15min nach dem Schwimmen Zeit um sich warm anzuziehen. Es hatte etwas abenteuermässiges bei diesen Bedingungen zu starten. Und sich beim ersten Wechsel etwas Zeit zu lassen war auch mal Erfrischend (Achtung Wortspiel... ;) ). Das Schwimmen gelang mir sehr gut und es motivierte mich auf den 700m einige Athleten überholen zu können. Nach dem Wechsel geschah mir leider ein Missgeschick mit den Radschuhen, weshalb ich anhalten musste und mindestens 30s verlor. Auch an solchen Dingen wurde bemerkbar, dass meine letzte Saison mit Ambitionen im Triathlon doch bereits über zwei Jahre her war. Aber es machte Spass wieder einmal alles zu geben. Beim abschliessenden 7km-Lauf konnte ich auch noch nicht an alte Leistungen anknüpfen. Aber auch dank den vielen Supportern, welche extra gekommen sind, um mich anzufeuern, wurde es ein tolles Erlebnis!






Am 1. Juni kam dann das erste Saisonhighlight, meine erste Triathlon Weltmeisterschaft von Challenge. Der Event „TheChampionship“ wurde in Šamorín (SVK) ca. 30km ausserhalb von Bratislava ausgetragen. Im Jahr zuvor konnte ich mich in Davos für einen Startplatz qualifizieren. So fuhren wir am Donnerstag ca. zehn Stunden nach Bratislava, wo wir unsere Mitwohnung hatten. Mit dem Auto ging es über Deutschland, Österreich in die Slowakei. Wir durften dafür das Auto meiner Eltern ausleihen, allerdings haben wir uns zuvor nicht über die extrem hohe Autokriminalität in der Slowakei und vor allem in Bratislava informiert. Aber zum Glück ist uns abgesehen von einigen kleinen Vorkommnisse, wie ans autotretende Kinder, von Bussen eingeparkt werden, etc., nichts passiert. So fuhren wir jeweils am Freitag, Samstag und Sonntag die 30min von Bratislava nach Šamorín. Die Anlage, X-Bionic Sphere war wirklich ein Traum für jeden Sportler. Ein Innen- sowie Aussenschwimmbecken, eine 400m-Bahn, ein zweistöckiges Gym und vieles mehr. Wir bereuten bereits am ersten Tag das Geld gespart und nicht dort ein Zimmer gebucht zu haben. Am Freitag holten wir unsere Startunterlagen ab und besichtigten das Areal. Es standen auch noch ein kurzer Lauf und ein Schwimmtraining auf dem Programm. Am Samstag startete dann Salomé bei einem Side-Event über die Supersprintdistanz (300m-13km-3km) und gewann diese Overall bei den Frauen. Am Sonntag startete dann ich über die Mitteldistanz, bereits am Morgen war es schon über 35°C heiss, was mir sehr zusetzte. Leider konnte ich nicht zeigen was ich die Monate davor trainiert hatte. Aber dennoch war es ein tolles Erlebnis!
Es gibt auch ein Video dazu: https://vimeo.com/340675851
Am Montag fuhren wir dann zurück in die Schweiz. Dank eines Staus waren wir über 11h unterwegs und an einer der vielen Raststätten holte ich mir auch noch eine Lebensmittelvergiftung. 



Zwei Wochen später stand der Zytturmtriathlon in Zug an, wo ich über die Sprintdistanz an den Start ging. Es war das erste Mal seit Jahren, dass ich wieder voll auf dem Rad Gas geben und im Anschluss auch schnell Laufen konnte. Ein wirklich tolles Gefühl!
Im Juli ging es dann nach Kreta, wo wir viele Stunden auf dem Rad sassen, dank den unzähligen Hügeln und Anstiege wurden es jedoch nicht ganz so viele „unzählige Kilometer“. Aber dennoch konnte ich wieder einmal über 20h/Woche trainieren und es fühlte sich sehr gut an. Auch die Schwimmeinheiten im Meer und die Lauftrainings der Küste entlang haben extrem Spass gemacht und motiviert. 




Wieder zurück starteten wir am Dreiseentriathlon in Hüttwilen (TG). Als 9. Overall und 1. in meiner AK konnte ich das erste Mal seit langem wieder bei einem Triathlon auf dem Podest stehen. Nun folgte es Schlag auf Schlage, ich wollte noch am Seelandtriathlon in Murten eine Mitteldistanz machen, leider verhinderte dies ein Zwicken im Hamstring. Es stellte sich jedoch als nichts Schlimmes heraus und so absolvierte ich noch zwei Läufe. Am Bürenlauf wurde ich über 11.5km 3. in meiner AK und holte mit Salomé (1. AK 5km) den zweiten Rang bei der SIE+ER Wertung. Das war ein sehr schönes Erlebnis! 




Eine Woche darauf startete ich dann noch am Muttenzer Herbstlauf (10km) und wurde Overall 5. und 4. in meiner Altersklasse. 


Vor meinem letzten grossen Wettkampf am 3.November in der Türkei gab es einen super Trainingsblock. Wir setzten uns einige Ziele, von welchen wir erwarteten, dass sie den gewünschten Effekt haben würden. Und so kam es, dass ich mit viel Selbstvertrauen am Start stehen konnte. Über den Wettkampf selber habe ich schon im letzten Post genug geschrieben. Aber mein langjähriges Ziel, mich einmal für die 70.3-WM zu qualifizieren, konnte ich endlich erreichen! Nach unzähligen Top5 Platzierungen und sogar einem Podestplatz in Rügen im 2015 war das nötige Quäntchen Glück nun auf meiner Seite!



Danke, dass ihr bis hier gelesen habt und ich wünsche allen schöne Festtage!

Donnerstag, 7. November 2019

Ironman 70.3 Türkei


Nach über fünf Jahren konnte ich letzten Sonntag ein grosses Ziel erreichen. Beim Ironman 70.3 Turkey qualifizierte ich mich für die Weltmeisterschaft im 2020 in Taupo, Neuseeland!

Aber von Anfang an. Das Ziel der Saison 2019 war es eigentlich wieder an den alten Leistungsstand im Triathlon anzuknüpfen. Bereits im Sommer merkte ich dass es möglich wäre Ende Jahr ein gutes Rennen über die Mitteldistanz zu absolvieren. Es standen viele Rennen noch zur Auswahl. Aber wegen vieler Termine entschieden sich Salomé, meine Trainerin und Partnerin, und ich für den letzten Ironman 70.3 in Europa. Dies war das Rennen in Belek, Turkei am 03.11.2019.

Die Vorbereitung
Eigentlich wäre der Plan gewesen als Vorbereitung die Mitteldistanz in Murten mitte September zu machen, allerdings machte mir ausgerechnet in dieser Woche der Hamstring ein wenig sorgen. Deswegen verzichtete ich darauf. Die Woche darauf wollte ich eigentlich in Basel über 10Meilen starten, aber auch auf diesen Start musste ich verzichten und für drei Tage das Training wegen einer leichten Erkältung unterbrechen.
Doch ab da an lief das Training fast perfekt, es folgte ein Dreiwochenblock mit ca 20h Training pro Woche. So viel wie ich seit 3,5 Jahren, vor dem Ironman Switzerland 2016, nicht mehr trainiert habe.
Noch obendrauf durfte ich ein Scheibenrad von einem Freund ausleihen, danke nochmals Dave! Und bekam einen neuen Neo, vielen Dank auch hier an meine Eltern!



Die Reise
Am Freitag, zwei Tage vor dem Rennen, flog ich mit Salomé nach Antalya in die Türkei. Die Reise verlief relativ ruhig, ausser dass wir am Flughafen fast zwei Stunden auf unseren Transferbus zum Hotel warten mussten. Im "Land of Legends" (unser Hotel/Wechselzone/Laufkurs) angekommen, checkten wir ein und holten die Startnummer. Das Hotel ist Teil eines Vergnügungsparks wo auch die Ironman Expo stattfand. Es war wirklich sehr imposant! Vor dem Abendessen gingen wir noch kurz in Pool und machten ein paar Paddelübungen und versuchten unsere Beinmuskulatur nach der Reise etwas zu lockern.



Der Tag vor dem Rennen
Am Samstag fand zuerst das Briefing, ebenfalls in der grossen Hotelanlage, statt. Die zwei Stunden Zeitverschiebung nach vorne haben wir ein wenig unterschätzt, weswegen wir davor eher knapp zum Frühstück kamen. Nach dem Briefing ging es direkt ins Fitness des Hotels und ich machte mein Warm-up auf dem Laufband, 35 Minuten mit ein paar Steigerungen und 5min Racepace.
Danach stand das Mittagessen auf dem Plan. Im Anschluss daran musste ich mein Rad fertig zusammensetzen und wir machten uns auf den Weg die beiden Wechselzonen zu finden. T2 lag beim Südparkplatz des Hotels. Eigentlich sollte ein Shuttlebus zu T1 am Meer fahren, jedoch mussten wir zuerst eine Stunde umherlaufen bevor wir diesen fanden. Salomé nahm den Bus während ich mit dem Rad zur Wechselzone fuhr um nochmals alles zu überprüfen. Nach dem Check-In liefen wir zurück, es schien uns angenehmer die 20 Gehminuten auf uns zu nehmen. Danach stand nur noch erholen und essen auf dem Plan.



Das Rennen
Der Morgen war noch sehr ruhig, um 5.00 weckte uns der Wecker und ich ass meiner Porridge von Sponser. Gemeinsam liefen wir zur Wechselzone beim Start wo ich die letzten Vorbereitungen vornahm. Ein wenig unter Zeitdruck gingen wir 40min vor dem Start in Richtung Wasser.
Ein kurzes Warm-Up musste genügen bevor ich meinen Neo anzog und mich an die Startlinie begab.
Um 8.00 starteten ca. 100 Athleten gemeinsam (Alle welche sich zutrauten 4:15h oder schneller zu sein) in einem Massenstart. Es wurden ein paar Schläge verteilt, aber es hielt sich in Grenzen.
Das Schwimmen gelang mir gut, nach 1200 gab es einen kurzen Landgang und ich sah dass ich noch gut dabei war. Die 1900m legte ich in 28:47 zurück und kam als 9. meiner AK aus dem Wasser. Salomé informierte mich über das gelungene Schwimmen während ich mich auf mein Rad schwang.
Auf dem Fahrrad merkte ich bald dass ich heute gute Beine haben würden. Bis KM22 hielt ich mich etwas zurück, doch beim Wendepunkt merkte ich dass ich in der ersten grossen Gruppe fuhr. Leider wurde wie immer das Windschattenverbot nicht unbedingt eingehalten. Auf dem Rückweg der ersten Runde entschied ich mich an der Gruppe vorbeizufahren und Gas zu geben. Es fühlte sich wirklich toll an, die Beine zu haben um solche Entscheidungen treffen zu können. Leider funktionierte nur eine Seite meines Wattmessgerätes, weshalb ich den Wert einfach verdoppelte. Mit ca. 300Watt fuhr ich konstant und konnte Athlet um Athlet überholen. Mit einer neuen PB über 90km (2:09:35; 41,6km/h) kam ich in die Wechselzone. Es standen noch keine 20 Fahrräder (von über 1500 Startern) dort. Bei den ersten Schritten war die Vorbelastung schon ein wenig spürbar. Am Ende der Wechselzone wartete Salomé bereits auf mich mit der Info dass ich 15s Rückstand auf den 3. Platz in meiner AK habe und aktuell auf Platz fünf lag. Davon motiviert rannte ich los, die 21km wurden auf 4,5 Runden grösstenteils im Vergnügungspark gelaufen. Die erste Runde fühlte ich mich super, doch zwischen Km 7 und 15 war es ein Auf und Ab. Ich gab alles, zwischenzeitlich konnte ich gar auf den 4. Rang vorlaufen aber die letzten fünf Kilometer waren extrem hart, ich spürte das schnelle Radfahren. Ich gab nochmals alles und kam mit einer neuen 70.3-PB von 4:15:36 ins Ziel als 7. meiner AK (27. Overall).



Die Slotvergabe
Am Abend nach dem Rennen fand die Slotvergabe auf dem Gelände der Expo statt. Wir geduldeten uns über zwei Stunden bis endlich meine AK an die Reihe kam. Wir wurden immer nervöser, meistens wurden die Slots angenommen. Wir wussten wieviel Glück es brauchen würde! Und als es dann hiess es wären nur zwei Slots verfügbar in der AK 25-29 sank die Chance nochmals deutlich. Doch der Erste nahm den Slot nicht an, sowie der Zweite und der Drittplatzierte. So ging es weiter bis zum 5. Rang. Wir konnten es nicht fassen, als 7. in meiner AK bekam ich den zweiten Slot! Dieses Gefühl, nachdem ich schon unzählige Male nach der Slotvergabe enttäuscht wieder gehen musste, war unbeschreiblich! Endlich mal den eigenen Namen zu hören und "yes" schreien zu dürfen war unbeschreiblich!



Danksagung
Natürlich habe ich bereits wieder neue Ziele, aber zuerst möchte ich allen Danke sagen die jahrelang mich unterstützt haben und diesen Erfolg geniessen.
In den letzten Jahren hatte ich einige Sponsoren, doch Sponser Sportfood ist seit Anfang an dabei und  unterstützt mich seit über sieben Jahren!
Auch bedanken möchte ich mich bei Ramon Krebs, er war fünf Jahre mein Trainer und ich habe ihm so viel zu verdanken!
Speziell bedanken möchte ich mich natürlich auch bei meinen Freunden und meiner Familie! Danke dass ihr immer an mich geglaubt und mich unterstützt habt!
Zum Schluss möchte ich noch Salomé danke sagen. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen.
Jeden Tag motiviert und unterstützt Sie mich. Danke für alles!
Unten findet ihr noch einige Bilder und natürlich auch danke an euch dass ihr bis hier alles gelesen habt! Und bis bald :D





Mittwoch, 21. August 2019

1. Platz am Dreiseentriathlon

Nach einer kurzen Sommerpause und vielen Trainingsstunden, unter anderem auf Kreta, startete ich am Sonntag an der Dreiseenstaffete an einem Triathlon über die olympische Distanz. Es war mein erster Triathlon über die olympische Distanz seit über drei Jahren. Die Distanzen waren wie folgt, 1500m schwimmen im See, 39km mit 500Hm radfahren und 11km mit 100Hm laufen.
Die Schwimmstrecke war ein Dreieckkurs à 750m welcher zweimal geschwommen werden musste. Bis zur ersten Wendeböe (375m) konnte ich mich in der Spitzengruppe unter den ersten Sieben halten. Leider konnte ich das Tempo danach nicht mehr mitgehen und kam an elfter Position Overall und als erster meiner AK aus dem Wasser. Beim Wechsel hatte ich ein wenig mühe den Neo loszuwerden, was einige wertvolle Sekunden kostete. Auch die Radstrecke war in zwei Runden aufgeteilt. Ich konnte einige Athleten überholen und kam in den Top10 Overall vom Rad. Beim Laufen wurde es dann extrem heiss (über 30°C) und ich versuchte einfach Schadensbegrenzung zu betreiben, trotzdem konnte ich nochmals eine Position gutmachen und kam als 8. Overall und 1. meiner Altersklasse ins Ziel. Nun geht es weiter mit der Vorbereitung auf die Mitteldistanz in Murten und mein letztes Saisonhighlight, den Ironman 70.3 in der Türkei.




Donnerstag, 16. Mai 2019

Hallo widermal... ;)

Lange ist es her seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe...
Und einiges ist seither geschehen. Seit über einem Jahr trainiere ich wieder Wettkampforientiert und habe letzten Sommer mein Bachelor-Studium erfolgreich abgeschlossen. Nun arbeite ich Teilzeit als wissenschaftlicher Assistent im Institut für Medizintechnik und Medizininformatik an der FHNW und bin an meinem Master in Biomedical Engineering. In knapp zwei Wochen (02.06.19) starte ich an "TheChampionship", der Weltmeisterschaft über die Halbdistanz (1,9km schwimmen - 90km radfahren - 21km laufen) der Challenge Serie. Mein erstes Saisonhighlight.
Am 5.Mai habe ich bereits meinen ersten Triathlon dieses Jahr bestritten, in Rheinfelden, wo ich Overall den 15. Rang belegt habe (6.AK). Ein erster Indikator für die steigende Fitness.
Jetzt freue mich auf Samorin in zwei Wochen! Danach geht es voraussichtlich mit dem Zytturm Triathlon in Zug weiter.