Dienstag, 16. Februar 2021

Zwei Schritte vorwärts, ein Schritt zurück

Zehn Tage ist es her, seit meinem Misstritt während eines Longruns dem Rhein entlang. Es sollte ein 22km Dauerlauf werden und ich lief vom Gundeli über das St. Jakob, das Birsköpfli in Birsfelden, den Rhein entlang 11km nach Augusta-Raurica und als Wendepunkt-Strecke wieder zurück. Doch nach 12km geschah es, ich knickte meinen rechten Fuss auf einem Stein um. Schnell lag ich am Boden und spürte, dass es nicht bloss eine Bagatelle war. Nach einigen Minuten während denen ich auf einem Baumstumpf sass wagte ich die ersten Gehversuche. Nach ein paar weiteren Minuten konnte ich vorsichtig loslaufen. Ich verspürte keinen grossen Schmerz, dennoch war ich mir bewusst, dass das mein letztes Lauftraining für eine Weile gewesen war. Während ich die 10km nach Hause rannte, mich nach 1:40h und 22km immer noch super fühlte geriet ich ins grübeln... Muskulär sowie Kardiovaskulär war das einer meiner besten Longruns ever. 

Ein bisschen wehmütig dachte ich an das Bahntraining vom Tag zuvor. Auch dieses war mir so gut gelaufen. 3x2000m in 6:56, 6:59 und 6:59 Minuten, sowie 2x1000m in je 3:24 Minuten mit jeweils 400m Trabpause in ca. 2min machte am Schluss rund 37 Minuten für die gesamten 10km. Auch das war eines meiner besten Bahntrainings. Unten sind einige Bilder davon.




Zuhause angekommen nach meinem Longrun fragte ich meine Familie nach Rat und Salomé kümmerte sich sofort um mich. Ich legte gleich das Bein 2h hoch und kühlte es. Die Schwellung und der Bluterguss am Sprunggelenk waren jedoch nicht zu übersehen. Eigentlich wollte ich den Zürich-Marathon in 10 Wochen laufen, doch dieser rückte gleich in weite Ferne. Ich und Marathonvorbereitung, irgendwie passt das nicht zusammen. Im 2012 war ich für Luzern angemeldet, jedoch stellte sich ein Runnersknee mir in den Weg. 2016 wollte ich (wie dieses Jahr) vor dem Ironman Switzerland den Zürich-Marathon laufen, jedoch zog sich ein entzündeter Hamstring aus der Vorsaison bis in den Februar hin und verhinderte dies. Und nun fühlte ich mich in der Laufform meines Lebens und naja, eben das... Trotzdem gab ich nicht sofort auf. Am Sonntag fühlte sich das ganze schon viel besser an. Am Montag konnte ich direkt in die Rennbahnklinik. Diagnose nach Untersuchung und Röntgen -> Aussenbänder gezerrt. Auf den Nachhauseweg gab es eine dicke Bandage mit und die Aufgabe das Gelenk so wenig wie möglich zu belasten. Am Abend konnte ich mich nicht mehr zusammenreissen und machten wenigsten ein Rumpf-Stabi Programm ohne die Füsse zu belasten. Am Dienstag um 9:00 hatte ich bereits im Vitaliscenter einen Physiotermin bekommen. Thomas behandelte meinen Fuss, bandagierte ihn und gab mir etwas Mut. Worauf ich am Nachmittag bereits 1h gaaaanz locker auf die Rolle stieg. Und siehe da, keine Schmerzen. Obwohl es sich dennoch noch nicht ganz wie sonst anfühlte. Die Dauer steigerte ich über die Tage langsam bis zu zwei Stunden. Am Donnerstag gab es dann meinen ersten Walking/Laufversuch über 15 Minuten und 2 Kilometer. Es ging ganz gut. Am Freitag gab es erste Übungen für das Sprunggelenk von Thomas und ich durfte für 20 Minuten und 4.4km aufs Laufband. Langsam wurde ich wieder optimistischer, auch was die Vorbereitung für Zürich betraf. Am Wochenende gab es dann zwei Läufe à 45 Minuten ganz locker. Immer noch mit dicker Bandage versteht sich. Und am Samstag sogar erste kurze Intervalle auf dem Rad. Gestern, am Montag kam sogar das erste Intervalltraining auf der Rolle hinzu (Bild unten). 5x6 Minuten HITneu und der Fuss schmerzte immer noch nicht. 

Und jetzt sind wir bei Heute, Ende Woche war geplant die spezifische Marathonvorbereitung mit zwei vier Wochenblöcken zu beginnen. Heute Morgen, 10 Tage nach dem Unfall, gab es den ersten lockeren Longrun, noch auf einer ganz flachen 2km Runde ohne Hindernisse auf Asphalt mit der Möglichkeit, immer aussteigen zu können. So kam es zu 1:32h, 21.1km (4:22min/km) und das wichtigste, keinerlei Schmerzen im Fuss! :D

Es gibt noch Hoffnung für Zürich und mein Ziel unter 2:40h steht immer noch! Nächste Woche sind wir noch für den Corona City Run angemeldet. Salomé über 5.4km, wo ich sie wieder pacen werde und ich über die Halbmarathondistanz. Vor zwei Wochen haben wir beide bereits den 11.5km-Lauf absolviert, wo wir aktuell beide führen (https://coronacityrun.com/rangliste/), es lief uns so gut und hat so Spass gemacht, dass wir uns nochmals angemeldet haben. Mit meinem 3:31min/km-Schnitt den ich gelaufen bin, war ich selber ein wenig überrascht. Somit sind die nächsten Wochen geplant.